Das Sommerhaus

Eines darf bei einem Besuch in Litauen nicht fehlen: Ein Besuch in Nida (dt. Nidden), bekannt für seine monströsen Sanddünen, die Landschaft der Kurischen Nehrung, und als Sommerwohnsitz vom großen Thomas Mann. Leider zeigte ein Blick auf die Windex: schwacher Südwind. Auf 25sm motoren stand mir aber nicht der Sinn. Aber kein Problem, wird das ganze eben zum Tagesausflug per Bus. Die Landschaft der Kurischen Nehrung so zu sehen, ist vielleicht auch eine ganze nette Abwechslung. Wasser werd ich noch genug um mich herum haben.

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Leider gab es an dieser eigentlich fabelhaften Idee nur ein kleines Problem… Über Nacht war ein Kreuzfahrer im Hafen von Klaipeda eingelaufen. Und auch „einige“ von denen wollten sich die Kurische Nehrung nicht entgehen lassen. Manchmal hat es mir in den ersten Wochen dieser Reise tatsächlich etwas ausgemacht, dass in den Häfen so wenig los war, ich also auch an Land kaum Menschen zu Gesicht bekam. Seit heute ist das anders 😉 . Der Kontakt mit touristischen Landsleuten hat mir für die nächsten Wochen gereicht, denn natürlich waren diese an ihrem Verhalten im Ausland sofort zu erkennen. Zur typologischen Erläuterung wovon ich spreche, empfehle ich Dr. Allwissend:

Aber naja, mit dem Entspannungslevel eines mehrmonatigen Segeltörns lässt sich so einiges ertragen, und die Fahrt über die Kurische Nehrung mit ihrer wahnsinnig schönen Landschaft war es eh wert.

Nida selbst ist ein zu dieser Jahreszeit noch sehr beschauliches kleines Feriendorf. Die vielen kleinen Holzhäuser lassen einen sich zunächst schon in Skandinavien vermuten. Die zahllosen Kiefern im Ort verleihen dem Ort seine Duftmarke und ich denke an viele schöne Familienurlaube in meiner Kindheit zurück. Ich besuchte zunächst das Sommerhaus von Thomas Mann. Für deutsche Literaturfans ein fast spiritueller Ort. Die Terrasse läd zum Verweilen und Nachdenken ein. Ein echter Entspannungs- und Glücksmoment für mich ist das Ergebnis. P1010882

 

Danach mache ich mich auf, die zweite große Attraktion des Ortes aufzusuchen: Die großen Dünen. Diese sind wahrlich gigantisch. Die Dünen in Leba oder gar die Lister Wanderdünen auf Sylt sind kleine Sandburgen dagegen. In Urlauben auf Sylt meiner Kindheit lernte ich auch eigentlich, dass man die Dünen aus Schutzzwecken lieber nicht bewandern sollte. Hier scheint man das etwas lockerer zu sehen. Trotzdem halte ich mich an die bereits entstandenen Trampelpfade. Stundenland wandere ich über die kleinen Pfade über die Dünen. Ich bin völlig fasziniert von den wüstengleichen Sandbergen, die sich mit kleinen Birken- und Kiefernwäldern sowie Heidefeldern abwechseln. Erst der Zaun, welcher die russisch-litauische Grenze kennzeichnet, zwingt mich zum Umkehren.

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Nida war den kleinen Tagesausflug wirklich wert. Auch die Anfahrt per Bus hat sich bewährt. Jetzt bereite ich mich auf den nächsten Schlag Richtung Lettland vor. Der Südwind will ausgenutzt werden.!

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