Hansestadt Danzig – eine echte Ostseeperle

Next stop sollte nun also die alte Hansestadt Danzig sein. Ich war sehr gespannt, denn sie soll sehr umfassend und originalgetreu restauriert worden sein. Und wieder einmal wurde ich nicht enttäuscht.

Ich startete Morgens am 22.04 in Sopot zu der kurzen Etappe nach Danzig. Diese führt nach kurzen Stück durch die Danziger Bucht, vorbei an der historisch bedeutenden Festung Westerplatte, weiter durch den Danziger Hafen. Obwohl es sich eigentlich um einen einfachen Industriehafen handelt, gibt es dort an jeder Ecke was interessantes zu sehen. Irgendwann, nach vielen Abbiegungen und immer schmaler werdenden Kanälen taucht dann die Danziger Altstadt langsam vor einem auf. Die Kanäle sind zu diesem Zeitpunkt schont echt klein und gedrungen, ich hatte fast das Gefühl als fahre ich die Schwinge Richtung Stade hinauf.

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Am Ende habe ich aber alle Abzweigungen gefunden und mache in der kommunalen Marina Gdansk in Alstadtnähe fest. Bisher waren die polnischen Häfen, wie bereits beschrieben, eine echte Freude. Das bekam hier nun leider einen kleinen Knick. Die Marina ist zwar am Rand der Altstadt gelegen, das Personal dort ist allerdings echt unfreundlich und man ist sich seines Standortvorteils dort wohl sehr bewusst. Wo in anderen Häfen jeder sichtlich bemüht war kleine Umzulänglichkeiten zu überbrücken, gab es nur ein Achselzucken und Unverständnis. Schade. Strom, Internet, und funktionierende Duschen hätten diesem Hafen ganz gut getan. Bezahlt werden musste natürlich trotzdem. Als ich die Punkte dann mal ganz vorsichtig ansprach, konnte ich meine letzte Übernachtung dann auf einmal nicht mehr per Kreditkarte bezahlen. Nur noch Bargeld wurde genommen und Belege gabs auch keine mehr…Nachtigall, ich hör dir trapsen. Naja ich hoffe das war ein Einzelfall…. Für den nächsten Aufenthalt empfehle ich aber die nur 300m weiter vorne gelegene Marina „ZG Siena Gobla“, die von der Danziger Schifffahrtsgesellschaft betrieben wird. Ist mir eh sympathischer als Melkesel für kommunale Kassen zu sein… 😉

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Naja, kleiner Kritikpunkt, kommt eben vor. Die Stadt dafür hat es umso mehr in sich. Die gesamte Altstadt, die in ihrer Ausdehnung recht begrenz ist, ist wunderschön saniert und wie mir aufgefallen ist, auch sehr sehr sauber (Immerhin so sauber, dass es einem sofort ins Auge fällt). Ich erzähl gar nicht mal so viel darüber, schaut euch einfach die Fotos an.  Die Menschen sind überall entspannt und freundlich. Sehr angenehm ist auch, dass die üblichen Verdächtigen der Fußgängerzonen dieser Welt hier weitgehend fehlen. Kein Starbucks, kein McDonalds, kein H&M. Dafür haufenweise touristische Shops für Bernsteinschmuck 😉 . Das alles macht die Altstadt nur umso authentischer und einzigartiger. Piroggi essen im Rathauskeller durfte natürlich auch nicht fehlen. Überhaupt kann man sich hier etwas öfter als sonst mal einen Restaurantbesuch leisten. Selbst in dieser touristischen Hochburg sind die Preise im Vergleich zu Deutschland echt moderat. Auch die Kneipen sind echt nett. Die Polen feiern auch hier viel angenehmer als die Deutschen.

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Ein Aufstieg auf den Kirchturm der Marienbasilika ist echt zu empfehlen. Allein schon wegen des Aufstiegs, der mitten durch die Gewölbe der Kirche führt. So etwas habe ich echt noch auf keiner anderen Besichtigung gesehen. Für den Segler ist der Besuch im zentralen Seefahrtsmuseum, der auch zum Besuch des historischen Hafenkrantores berechtigt, natürlich ein Pflichtbesuch.

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Kurzum: Danzig muss man gesehen haben, ich komme bestimmt wieder!

Jetzt freue ich mich auf Kaliningrad. Meine erste Begegnung mit dem polnischen Zoll hatte ich schon gestern morgen um 0630: Der Hafenmeister hat mich falsch verstanden, und dem Grenzschutz erzählt, dass ich von Russland KOMME, und nicht als nächstes dahin FAHRE. Nach kurzem Blick ins Logbuch hat sich das dann auch schnell aufgeklärt, und die 4(!!!) Zollbeamten waren eher auf den Hafenmeister etwas stinkig. Wurden wohl von ihrem Morgenkaffee weggeholt. Naja, hat der echt verdient. Heute Abend dann zweiter Versuch mit den Behörden. Bin echt gespannt was mich in der Exklave Kaliningrad dort erwartet. Wundert euch also nicht, wenn es jetzt erstmal ein paar Tage nichts zu lesen gibt.

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